Blackbox KW 11/2016

Die letzte Woche des Winters geht zu Ende, Frau Merkel organisiert Frühlingswanderungen. NRW schafft die geistige Wende, und Norbert Blüm macht Camping. Frau von der Leyen blamiert das Verteidigungsministerium und Heiko Maas? Lesen Sie selbst....

Langsam kehrt Ruhe ein: Die Russen beginnen ihren Teilrückzug aus Syrien, und Frau Merkel löst alle Migrationsprobleme. So wird aus der Bundeskanzlei in Berlin gemeldet, dass es unserer Kanzlerin nach hartem Ringen gelungen sei, einen großen Sieg an der Südfront zu erreichen. Was allerdings ein wenig stutzig macht: Angeblich ist Ungarn zufrieden, Polen auch, natürlich Altmaier und der Juncker (Europas laufende Lüge), nur CSU und Pro Asyl nicht!?

♦ Man fragt sich, warum die SPD und die Grünen nicht einfach einen total ehrlichen Wahlkampf führen, anstatt sich immer so viel Mühe mit falschen Versprechungen zu machen. In NRW böte sich zum Beispiel an: Wer uns wählt, dessen Kinder schaffen das Abitur. Garantiert. Das wäre mal etwas, das die zwei definitiv halten können. Schon jetzt sind die Mathe-Aufgaben so gestellt, dass sich die richtige Antwort aus dem Text ergibt, wie die Wirtschaftswoche entsetzt feststellt (etwa so: Wie viel ist 3 x 3? Denke 9 x darüber nach….).

Dazu passt, dass man in Schweden das rapide sinkende Schulniveau mit Zuwanderung erklärt. Wahrscheinlich Zuwanderung aus Düsseldorf.

Bevor unsere Berliner Leser jetzt hämisch grinsen: In der Hauptstadt lernen Schüler auch viel Blödsinn. In den Geographiebüchern steht allen Ernstes geschrieben, dass der Flughafen BER der einzige in Berlin ist.

♦ Und wenn die jungen Leute schließlich an einer Uni landen, werden sie endgültig verrückt gemacht. Von denen, die „irgendwas mit Technik studieren“, wissen ein Viertel am Ende nicht, ob sie jetzt Ingenieur sind oder nicht. Kein Wunder bei 3.295 ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen mit Master- und Bachelor-Abschluss-Möglichkeiten.

♦ Wie man mit einem Haufen Akademiker die Belästigungen von Frauen und Mädchen in Schwimmbädern wegargumentieren kann, zeigt die WAZ.
Die fand einen Erziehungswissenschaftler, der erklärt, dass für Flüchtlinge „leichtbekleidete Frauen eine Sensation“ seien. Dann schafft die WAZ mit einem „Risiko-Soziologen“ mühelos den Sprung über „die Zahl der Anzeigen hat zugenommen, nicht die der Vorfälle“ bis zu „die Staatsanwaltschaft prüft Tatbestand der Volksverhetzung“, wenn jemand solche Vorfälle postet. Gut, dass man im Westen noch beruhigt schwimmen gehen kann.

♦ Und noch eine Meldung, um unseren Heiko Maas ein bisschen zu erschrecken: Eine Hausfrau in London hat bei ihrer Scheidung 90% des Familienvermögens zugesprochen bekommen.

♦ Die Sprache ist ein komisch’ Ding. Warum heißt es etwa Riester-Rente und nicht Blüm-Rente (trotz dessen „Die Rente ist sischer“)? Stattdessen spricht man von Blümchen-Sex. Und bald vielleicht vom Blüming = Ruheständler machen Camping im Zelt und verbreiten ganz viele Fotos über alle Netzwerke, damit ihre Angehörigen sie wiederfinden können.

Viele neue Freunde fand unser Camper in Idomeni. Ein „Kommando Norbert Blüm“ etwa lockte Migranten mittels Flugblättern in reißende Flüsse. Aber da hat unser Blüm nichts von gewusst. Er war nur der nützliche Idiot.

Übrigens war vor einiger Zeit auch Frau Roth nach eigenen Angaben ganz lange auf Kos, um sich ein Bild von der Flüchtlings-Lage zu machen. Leider gibt es bis heute kaum Bilder von ihrem selbstlosen Einsatz. In welchem Zelt die wohl war?

♦ Oh heilige Inkompetenzia! Ursula von der Leyen nimmt hochbezahlten Nachhilfeunterricht in Schießen und so Sachen. Ein Millionen-Budget für Berater ist dafür geplant. Dass die Deutschen mal Nachhilfe in Militärfragen brauchen würden, hätte wohl kein Historiker je für möglich gehalten.

♦ Gelegentlich erfährt man durch Denunzianten auch interessante Dinge. Zum Beispiel, dass Frauke Petry promovierte Chemikerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes ist. Letzteres will ihr eine Petition auf einer „politisch neutralen“ Plattform wieder wegnehmen lassen.

♦ In Berlin schaffen sie alles, außer Flughafen und Flüchtlinge.

Natürlich gibt es ein eigenes Amt fürs „Wir schaffen das“: das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Und weil nun zuletzt ein paar mehr kamen von den Migranten und Flüchtlingen, hat das Amt halt ein paar mehr Mitarbeiter eingestellt. Von denen mussten zahlreiche während der Probezeit wieder gehen, etwa „wegen Einträgen ins polizeiliche Führungszeugnis, ungebührlichen Verhaltens gegenüber Asylbewerbern, fehlender IT-Kenntnisse, Korruptionsgefährdung oder mangelnder Beherrschung der deutschen Sprache“. Da scheint ja ein besonders bunter Haufen im Amt Einzug gehalten zu haben.

♦ Wieder einmal sind Klagen gegen den Rundfunkbeitrag gescheitert. Es wundert, dass das Beispiel noch nicht Schule gemacht hat in Berlin. Raucher- und Alkoholabgabe für jedermann ¬– ganz gleich ob man trinkt oder raucht, er/sie
k ö n n t e ja – Fahrradfahrerabgabe, Brillensteuer, undsoweiter…

Rausschmeißer

♦ Der „Heiko der Woche“ – natürlich kennen Sie unseren Denunziationspreis – geht dieses Mal an eine prominente Medienschaffende aus dem Bereich Show. Sandra Maischberger outete ein nun prominentes AfD-Vorstandsmitglied als geschiedene Lesbe.

„Focus“ scheint verstärkt auf die Auslandsauflage zu setzen: „Urlaub in Deutschland. Das nahe Glück.“ In Griechenland und der Türkei wird’s wohl ein Hit.

ICE-Durchsage am Kölner Bahnhof: Es wird dreisprachig vor Taschendieben gewarnt – das heißt, das Problem ist noch immer nicht gelöst.

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