Merkel und der islamische Terrorismus

Anstatt Probleme anzuerkennen verbiegt Merkel wie ein politischer Uri Geller Logik statt Löffel und verbreitet positive Schwingungen. Wer Probleme aber nicht anerkennt, wird sie nie lösen.

Wie üblich hören wir nach den Anschlägen in Belgien, dass der Terror nichts mit Islam und Zuwanderung zu tun habe und in keinem Zusammenhang mit Merkels Politik stehe. Stimmt das?

1. Merkels ausgeklügelte Anti‐Terrorismus‐Strategie

Nach Paris sprach Merkel allen Ernstes von „gottlosen“ Terroristen. Demnach war die Wurzel des Problems also wohl nicht der Islam, sondern der humanistisch‐aufgeklärte Atheismus der Attentäter. „Allahu Akbar!“ ‐ der neue Schlachtruf der Atheisten, die es kaum erwarten können, sich ins ewige Nichts zu sprengen, wo kein dankbarer Gott, keine leckeren Früchte und keine willigen Jungfrauen auf sie warten. Laut Merkel und ihren Unterstützern zeichnen sich die Attentäter von Belgien und Paris neben ihrer Gottlosigkeit auch dadurch aus, dass sie ja keine Zuwanderer seien, sondern junge Männer, die schon lange in Europa leben. Es gibt also – das haben wir uns bitteschön zu merken – keinen Zusammenhang zwischen der muslimischen Massenzuwanderung und dem muslimischen Terrorismus in Europa!

Bei einer Veranstaltung in Bern vor einigen Monaten wurde Angela Merkel gefragt, ob Europa angesichts der Zuwanderungsströme nicht durch eine problematische Islamisierung bedroht sei. Merkel rechtfertigte ihre Zuwanderungspolitik so:

„Ich glaube, dass erst einmal der Islamismus und der islamistische Terror leider Erscheinungen sind …, zu denen leider die Europäische Union eine Vielzahl von Kämpfern beigetragen hat. Und wir können nicht sagen, das ist ein Phänomen, das uns nicht angeht, sondern das sind zum Teil Menschen, oft sehr junge Menschen, die in unseren Ländern aufgewachsen sind und wo wir auch unseren Beitrag leisten.“

Frei aus Merkels Nebelwerfer‐Deutsch übersetzt: Wir sind zu einer Politik der muslimischen Massenzuwanderung verpflichtet, weil die Integration der Muslime in die westliche Gesellschaft bislang so schlecht funktioniert hat, dass sich viele hier aufgewachsene muslimische Männer dem IS angeschlossen haben und nun mit großem religiösen Eifer die arabischen Herkunftsländer (und nun auch Europa selbst) terrorisieren. Wir reagieren also auf katastrophale Spätfolgen unserer Zuwanderung durch mehr Zuwanderung. Klingt logisch, oder?

Im Kern der Merkel‐Lösung liegt der Grundsatz, eine fortschreitende Desintegration von Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund nicht mehr mit dem Migrationshintergrund dieser Menschen in Verbindung zu bringen. Auf diese Art könnte man eigentlich auch andere Probleme aus der Welt schaffen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden forderte nach Paris eine Obergrenze bei der Aufnahme islamischer Zuwanderer, weil viele von ihnen Antisemiten seien. Die Merkel‐Lösung dieses Problems wäre wohl: Juden, die einen deutschen Pass haben, werden einfach nicht mehr als Juden gezählt. Eine Gewalttat gegen jüdische Nachfahren ist demnach keine antisemitische Gewalttat mehr. Und schon haben wir den Antisemitismus besiegt, ehe er uns die geliebten Neubürger madig macht! So schaffen wir das bestimmt!

2. Der tatsächliche Zusammenhang zwischen islamischer Massenzuwanderung und islamischem Terror

Wahrscheinlich ist es richtig, dass sich unter den Flüchtlingen nur sehr wenige IS‐ Kämpfer befinden. Man sollte zwar daran erinnern, dass einer der Attentäter von Paris über Lesbos einreiste und die Balkanroute nach Frankreich nahm, er war aber wohl eine Ausnahme. Es stimmt auch, dass viele Flüchtlinge selbst vor dem IS‐Terror fliehen.

Trotzdem ist es Irrsinn, die Spätfolgen muslimischer Zuwanderung nicht mit muslimischer Zuwanderung in Verbindung zu bringen. Das wäre, wie Straßenverkehrsunfälle nicht mit dem Straßenverkehr in Verbindung zu bringen. Zugegeben: Nur wenige Autos erleiden schwere Unfälle. Trotzdem gilt: Je mehr Autos, desto unsicherer der Verkehr und desto mehr schwere Unfälle.

Schauen wir uns doch einmal an, wie die Eingliederung bisher verlaufen ist: Muslime wandern zu, sei es als Wirtschafts‐ oder Kriegsflüchtlinge, die meisten pflegen ihren archaischen, meist sexistischen, aber doch immerhin friedlichen Glauben, besuchen eines der 3.000 muslimischen Gebetshäuser, die es allein in Deutschland gibt und richten sich in ihren Parallelgesellschaften ein. Sie sind zumindest so gut integriert, dass sie mit einer Bewegung wie dem IS nichts zu tun haben zu wollen. Die Söhne und Enkel dieser Zuwanderer greifen dann aber den Islam ihrer Väter auf und interpretieren ihn neu, oder eher sollte man wohl sagen: Sie interpretieren ihn auf die alte Weise. Manche werden sogar Terroristen und IS‐ Kämpfer.

Das ist nicht verwunderlich, denn in mancherlei Hinsicht sind sich friedliche Muslime und gewalttätige Islamisten ähnlicher, als unsere Medien und Politiker eingestehen: Die meisten Muslime halten daran fest, dass der Koran das perfekte Wort Gottes und Mohammed ein perfekter Mensch mit perfektem Lebenswandel war. Wenn junge Menschen in den Moscheen von dieser Lehre überzeugt werden, dann bleibt es nicht aus, dass sich einige von ihnen radikalisieren. Mohammed war ein imperialistischer Kriegsherr und Diktator, der Völkermord verübte, Sexsklavinnen nahm und Menschen enthauptete. Und genau so liest sich das heilige Buch, das Allah ihm diktierte. Vor diesem Hintergrund überrascht es allenfalls, dass es nicht mehr islamischen Terrorismus gibt.

Einen Fortschritt können wir erst verzeichnen, wenn die Islamverbände nach Attentaten nicht mehr von „Missbrauch des Islams“ oder „Islam ist Friede“ sprechen. Vielmehr sollten sie eingestehen, dass es durchaus eine Brücke vom Islam in den Terrorismus gibt und dass der Islam, so wie er im Koran festgehalten ist und von Mohammed gelehrt und gelebt wurde, nicht Friede, sondern Krieg bedeutet. Erst auf dieser Basis könnte eine islamische Reformation beginnen, die den Koran als Buch seiner Zeit versteht; ein Buch, das nicht von Allah, sondern allenfalls von einem gottbeseelten Propheten geschrieben wurde; ein Prophet, dessen Lebenswandel nur selten als Vorbild taugt und von dem man folglich auch Karikaturen zeichnen darf. Solange diese Reformation verweigert wird, bedeutet mehr islamische Zuwanderung auch mehr islamischen Terror und mehr islamische Integrationsprobleme, ganz egal, ob es sich um friedliche Muslime handelt oder um sogenannte Islamisten.

Anstatt Probleme anzuerkennen beschränkt sich Merkel bislang darauf, wie ein politischer Uri Geller Logik statt Löffel zu verbiegen und positive Schwingungen zu verbreiten. Wer Probleme aber nicht einmal anerkennt, der wird sie gewiss nie lösen.

Carl Lang ist 40 Jahre alt, hat Deutsch, Englisch und Philosophie studiert, arbeitet als Lehrer und IT-Fachkraft, nahm an Essay-Wettbewerben teil,  veröffentlichte viele Liedtexte und einen Beitrag zum Sammelband „Gegen die feige Neutralität – Beiträge zur Islamkritik“ (Herausgeber Stefan Etzel und Armin Geus, andere Beiträge aus diesem Band stammen z. B. von Rolf Stolz und Ralph Giordano). Über sich sagt er:
Ich bin kein Konservativer, sondern effektiver Altruist und denke als solcher immer ausschließlich von den Konsequenzen ausgehend. 

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