Ein Punktesystem hilft auch den Flüchtlingen

Drei Schlauchboote kentern in den Winterstürmen des eiskalten Mittelmeeres – über 300 Flüchtlinge aus Afrika ertrinken. Jeden Tag machen sich im Kosovo Dutzende von Bussen mit Flüchtlingen auf den Weg; manche fliehen zu Fuß durch den Schnee der Wälder nach Deutschland.




Jetzt sollen Asylbewerber aus dem Kosovo blitzschnell abgeschoben werden, so wie BamS vergangene Woche berichtet hat – und dafür gescholten wurde, weil sie das Wort „Lawine“ aus einem Schreiben der Botschaft übernommen hat.

Wörter hin, Wörter her: Es bleibt die Frage: Wer darf nach Deutschland, wer nicht?
In Deutschland genießen politisch Verfolgte Asyl. Das ist gut so, dazu verpflichtet uns die Geschichte.

Viele Deutsche mussten vor den Nazis fliehen. Sie retteten nur ihr nacktes Leben. Unsere besten Schriftsteller verzweifelten im Exil: Joseph Roth hat sich in Paris mit Absinth zu Tode gesoffen; Ernst Toller in New York zur Pistole gegriffen; Stefan Zweig sich in Rio mit Veronal vergiftet.

Politisch Verfolgte haben es verdient, dass wir unseren Geldbeutel und unsere Herzen öffnen. Hier geht es nicht um Geld, sondern um Leben.
Sie müssen sich nicht „rechnen“, und trotzdem ist es nicht immer, aber oft ein gutes Geschäft für Deutschland: Wir brauchen motivierte Fachkräfte!

Ohne Zuwanderung wäre unser Sozialstaat schon lange in die Knie gegangen, ohne Migranten, ihre Kinder und viele neue Deutsche wären wir nicht mehr betriebsfähig.
Heute sind es oft Christen aus Syrien, viele Ärzte, Ingenieure, die zu lange in Flüchtlingsheimen warten müssen, bis sie arbeiten dürfen – für ihre Familien, für sich, für uns.

Wer ist Flüchtling? Das wird bürokratisch exakt und langwierig geprüft. Deshalb die vielen Flüchtlingsheime, deshalb der Ärger über massenhaften Missbrauch.
Wirtschaftsflüchtlinge sollen draußen bleiben. Dabei ist es nicht verwerflich, wenn jemand vor Not und Elend flieht. Im Gegenteil. Das ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg.

Im Gegenteil: Es ist anständig, sich und seiner Familie mit eigenen Händen und aus eigener Kraft eine bessere Zukunft aufbauen zu wollen. Deshalb sind „Wirtschaftsflüchtlinge“ oft die Tüchtigsten, die Wertvollsten. Diese Wanderung aus wirtschaftlichen Motiven lässt sich berechnen und darf berechnet werden. Es ist das gute Recht des Einwanderungslandes, nur die hereinzulassen, die für uns einen „Mehrwert“ schaffen.

Hier war Deutschland bislang nicht klug. Wir haben viele weggeschickt, die die Wirtschaft brauchen könnte. Anders USA und Kanada: Sie locken die klügsten Köpfe der Welt ins Silicon Valley und an ihre Universitäten. Aber sie bauen auch Schutzzäune gegen die weniger Tüchtigen.

Deswegen brauchen wir ein Punktesystem, das hilft, die Tüchtigen (viele Punkte für Ausbildung und Qualifikation) ins Land zu holen und die anderen fernzuhalten. Wer nur Sozialhilfe will, kriegt keine Punkte.

Dieses System würde auch vielen Kosovaren helfen: Wenn sie eine faire Chance auf einen Arbeitsplatz hätten, um den sie sich bewerben, würden sie einen Bogen um Schleuser machen, die sie nur in deutsche Heime bringen – und sie geradezu dazu zwingen, das deutsche Sozialsystem zu belasten. Es wird Zeit, dass das Asylrecht klar und deutlich geregelt und vor allem: durchgeführt wird – aber das Gewicht der Zuwanderung auf wirtschaftlich notwendige Migration verlagert wird.

Dieser Beitrag erschien in kürzerer Fassung zuerst auf BildamSonntag




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