Blackbox KW 24 – Es stinkt zum Himmel!

Nazis im Fußball-Stadion wie in der Mitte der Gesellschaft, während Merkel sich in China und Maas bei Paul McCartney amüsiert. Nur die Grüne Jugend und die Rosa-Luxemburg-Stiftung halten unerschrocken dagegen.

Wenn der Lauf der Dinge mal wieder so gar nicht ins rosarote Weltbild passen will, dann kommen die Märchenerzähler aus Leipzig gerade recht. In ihrer jüngsten Gruselgeschichte „Die enthemmte Mitte“ warnen sie vor braunen Werwölfen und Hakenkreuzlern, die schon ganz viele nach außen biedere Bürgersleut’ mit der Nazi-Tollwut infiziert haben.

Was den Kleinen früher die Gebrüder Grimm, das sind den Großen heute die Heinrich-Böll-, die Otto-Brenner- und die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die bei dem traurigen Märchen (neudeutsch „Studie“ genannt) kräftig mitgeschrieben und nachgeholfen haben.

♦ Ein geisteskranker Einzeltäter erschoss in einem Schwulenclub in Orlando 50 Gäste. Der SZ war wichtig, mitzuteilen, dass Homophobie „noch immer alltäglich ist. Auch in Deutschland.“

Ein von derselben Geisteskrankheit Befallener wurde in L.A. gestoppt, den Kofferraum mit Waffen vollgepackt. Sein Ziel: eine Schwulenparade.
In Paris erstach ein weiterer Einzeltäter einen Polizisten und dessen Frau.

Gibt es eigentlich keinen Bundesverband der Profiler – für Ermittlungsprofis, die Tatmuster erkennen? Kann ein solcher Profiler in diesen und vielen anderen Fällen Muster erkennen? Dann sollte er sie veröffentlichen. Viele Journalisten sind anscheinend ohne fachliche Hilfe nicht in der Lage, einen islamischen Zusammenhang zu erkennen.

♦ Man gewöhnt sich an alles, sagt leichtsinnig der Volksmund. Bleibt die Frage, ob sich die politischen „Eliten“ auch so leicht an solche „Vorfälle“ gewöhnen würden, würden sie sich zielgerichtet im Regierungsviertel ereignen. Oder ob dann den frommen Sprüchen nicht plötzlich ganz schnell Taten folgen würden …

♦ Nicht gewöhnen wollen sich augenscheinlich die Konsumenten dies- und jenseits des Atlantiks an den Einheitsbrei in den Medien. Vier Fünftel der Amerikaner misstrauen Zeitungen und Fernsehnachrichten – Die dramatischste Zahl aller Zeiten. So blöd sind die gar nicht, die Amis.

♦ Ausgerechnet Englands Krawallblatt „The Sun“ zeigt, dass Konformismus keine Schreiberpflicht ist: „Wir raten unseren Lesern dringend, für den Austritt aus der EU zu stimmen,“ donnert das Blatt. Es ist erfrischend, mal eine Meinung zu lesen, die nicht vom jeweiligen Regierungssprecher vorformuliert scheint. Das letzte Wort haben am Donnerstag die Wähler. Oder die Stimmenauszähler …

♦ Hierzulande darf jeder fast jeden Unsinn verzapfen. Aber muss jeder Mist auch gedruckt werden? Davon ist wohl spiegel online überzeugt und gibt einer „Grünen Jugend“ ordentlich Platz und Aufmerksamkeit für deren Postulat „Schwarz-Rot-Gold ist scheiße“. Der Fußballfreund möge gefälligst die DFB-Fahne statt der Deutschlandfahne schwenken, denn „wer sich patriotisch definiert, grenzt andere aus.“ „Die Mannschaft“ ist jedenfalls mit gutem Beispiel vorangegangen und trennte sich gegen Polen mit einem der Völkerverständigung dienendem 0:0. So sollten alle Mannschaften spielen, dann hätte auch die Grüne Jugend wieder Spaß am Sport.

♦ Leider sind noch nicht alle Völker auf dem Entwicklungsstand der Grünen. Im Gegenteil, Unverbesserliche aller Länder tauchen die Stadien in ein Fahnenmeer, gewandet in ihren Nationalfarben bejubeln sie nur eigene Tore statt auch die der Gegner und freuen sich schamlos über ihre Siege. Während die Grüne Jugend, der sich schnell auch die Jungsozialisten angeschlossen haben, unter dem Trubel leiden, nutzen die notorischen Kriegstreiber die Ablenkung der Massen durch das archaische Spektakel für ihr schmutziges Geschäft, die Isolation Russlands voranzutreiben. Russische Hooligans werden zu Putins fünfter Kolonne erklärt, es wird mit EM-Ausschluss gedroht, und die nächste EM in Russland kann sich Wladimir wohl abschminken.

Bei der Gelegenheit wird das Land auch gleich von Olympia ausgeschlossen. Wegen Dopings. Das wäre dann ein welthistorisches Novum: Die ersten Doping-freien Spiele!

♦ Gebannt von den Spielen lassen sich auch Risiken und Nebenwirkungen der „Wir schaffen das“-Pille besser ertragen. Etwa diese:

– Im integrationsbemühten Bayern brechen 70 Prozent der Flüchtlinge ihre Ausbildung ab.

– Vielen Einreisenden blieben trotz Flyern und mündlicher Aufklärung die ordnungsgemäße Nutzung der sanitären Anlagen in Wohnheimen fremd.

– Die, die lieber im Freien campen, räumen Parkplatz-Konkurrenten mit Baseballschlägern und Messern aus dem Weg.

– Im Düsseldorfer „Hotel Hannelore“ werden Freiwillige (gern rüstige Rentner) gesucht, die den Gästen aus dem Morgenland pünktlich das Essen in die fünfte Etage tragen.

Das Politische Berlin hat während der Spiele die Arbeit niedergelegt, die Abstimmung über sichere Herkunftsstaaten wurde flott verschoben, die Chefin macht einen Trip nach China.

♦ Deutlich mehr Wirbel als der Sack Reis in China, verursachte medial der von Jogi Löw.

♦ Kein Wunder, dass so Kinkerlitzchen wie die NATO-„Aufrüstung an allen Fronten“ nicht groß thematisiert werden können, solange die Lederkugel rollt.

♦ Währenddessen bemüht sich die deutsche Justiz nach Kräften, die neuen „Gäste“ so schnell und gut wie möglich zu integrieren. Vier junge „Syrer“, schreibt der Schwarzwälder Bote in einer Offenheit, um die sich der Presserat kümmern sollte, hatten zwei Minderjährige vergewaltigt und waren vom Gericht zu Jugendstrafen auf Bewährung verurteilt worden, weil sie geständig waren und der Prozess daher flott über die Bühne ging. Zudem bereuten die vier ihre Tat. Noch schneller gingen solche Verfahren „über die Bühne“, würden Angeklagte in ähnlichen Fällen gleich mit T-Shirts vor Gericht erscheinen, auf denen groß und fett „I am sorry“ steht.

♦ Der Schwarzwälder Bote sollte sich stattdessen ein Beispiel an den Kollegen von der Großen Presse nehmen, die zeigen, wie man richtig über solche Fälle schreibt: In München sei „eine Frau von fünf Männern in ihrer Wohnung vergewaltigt“ worden, stand überall zu lesen. Bild wusste sogar, dass es keine „Flüchtlinge“ waren. Die tz berichtete nach Tagen, dass die Täter Iraker waren. Womit die Bild wieder mal richtig lag: Flüchtlinge sind das eher nicht.

♦ Direkt nach der EM will sich dann Merkels Kabinett mit der wichtigen Frage beschäftigen: Wer zahlt die kostenpflichtigen Pornoinhalte, die Flüchtlinge gerne auf ihre Smartphones herunterladen?

Pornophantasien und Geld, da springen die Gedanken automatisch zum Finanzminister und seinen Inzucht- und Streuungsvisionen. Leider hat Schäuble seine Vorstellung, wer mit wem sich paaren sollte, in dieser Woche nicht weiter ausgeführt.

♦ Da die Polit-Talkshows eine EM-Pause einlegen, flackern auch unsere Spitzenpolitiker auf Sparflamme. Und weil die Medien, die sich sonst tagelang über jede Briefkastenfirma aufregen können, an der Aufarbeitung des von Washington bestochenen Willy Brandt kein Interesse zeigen, schlägt die Stunde der Geisterfahrer aus der politischen Provinz. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) fordert, ein Bußgeld von 1.000 Euro zu verhängen, wenn jemand 20 km/h zu schnell fährt. Die Wähler werden es ihm danken.

♦ Nicht wenige freuen sich auch wegen solcher Spinner schon so richtig auf die Stunde der Abrechnung. In Berlin soll es im September Wahlen geben. Aber da haben sich die zuständigen Behörden schnell etwas einfallen lassen: Die Wahl sei wegen „technischer Probleme“ gefährdet. Die Software muss noch auf den neuesten Stand „gegen Rechts“ gebracht werden.

♦ Der Leser wird’s bemerkt haben – viel zu lachen gab es nicht in der vergangenen Woche. Hätten wir den Erdogan nicht, sähe es noch trüber aus: In der hochtechnisierten Türkei war irgendwann mal jemand auf die Idee gekommen, ein Staatschef müsse ein abgeschlossenes Hochschulstudium aufweisen. Stolz legte Erdogan sein Diplom vor. Dumm nur, dass die Urkunde älter ist als die Universität.
Sowas wäre nicht mal Frau Schavan eingefallen….

♦ Für alle Fälle könnte vielleicht die Uni Rostock aushelfen. Die lehnte zwar eine Ehrendoktorwürde für Edward Snowden ab, bei Erdogan werden sie sich ja wohl nicht so kleinlich anstellen.

♦ Was der Politik heilig, ist der Kultur billig: Die Dinge nett verklausulieren. Auf der Manifesta 11 in Zürich baute ein „Künstler“ eine – vornehm Kot-Installation genannte – Skulptur. Für uns Kulturbanausen bleibt da nur festzustellen: In der Politik wie in der Kunst – was zum Himmel stinkt, das stinkt zum Himmel!

Heiko der Woche

Früh übt sich, was einmal ein Meister werden will, dachten sich die Zöglinge der Kölner Journalistenschule und präsentierten einen Faktencheck von Politikeraussagen in Talkshows. Der größte Lügenmolch ist demnach Frauke Petry. Nun gibt es zwar Ohrfeigen wegen handwerklicher Mängel oder schlichter Blödsinnigkeit – aber darum ging es doch gar nicht. Die Journalistenschüler wollten schlicht zeigen, dass für’s Diffamieren Fakten eher störend sind. Dafür unseren Denunziationspreis – und vielleicht winkt ein Job bei der Gesinnungspresse …

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