Blackbox KW 18/2016

Schwer was los in Germania. Der in Glaubenssachen unfehlbare Heilige Vater und die im Glauben Unfehlbare aus der Uckermark bei der Karlspreis-Verleihung – mehr kann sich das gläubige Deutschland wahrlich nicht wünschen!

Ökumenische Unfehlbarkeit, leere Hotels in Köln und ein besonders helles Licht gegen Rechts. Schwer was los in Germania, nur Steinmeier war da, wo der Pfeffer wächst.

♦ Der Heilige Vater und die Unfehlbare aus der Uckermark bei der Karlspreis-Verleihung – mehr kann sich das gläubige Deutschland wahrlich nicht wünschen! Selbst der ansonsten in sieben Sprachen ständig parlierende Martin Schulz hielt kurz ergriffen inne, bis sich die Wirkung der heiligen Worte voll entfaltete. Fast grenzt es da ans Frevelhafte, wenn wir an dieser Stelle bekennen, dass uns die letzte Franziskus-Rede besser gefallen hat. Die, in der er Europa mit einer „unfruchtbaren Großmutter“ verglich. So schief das Bild auch war, so dauerhaft prägte es sich doch selbst bei uns Ungläubigen ein.

♦ „Die AfD ist die Partei der Besserverdiener und Gebildeten“, meldet die Welt. Gut, für die Sozis verändert sich dadurch erst mal nichts, Besserverdiener und Menschen mit Verstand gehören zu ihren natürlichen Feindbildern. Nur der Wähler sollte ab sofort genauer hinschauen: Wenn sich das sozialistische Utopia ein zweites Mal durchsetzt, wird’s wieder wie in der DDR: Die Funktionäre stecken sich die Taschen voll und alle anderen gehen leer aus.

♦ Die US-Filmindustrie liebt Berlin-Babelsberg. Hollywood nennt die Deutschen Schauspieler schon „white mexicans“, Leute, die begeistert für kleine Gagen arbeiten.

♦ Mit 100 Mann und viel Tamtam hatten die Berliner Behörden den größten Puff der Stadt hochgenommen – gefeiert als Schlag gegen die arabischen Clans. Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, sogar Menschenhandel, so lauten die Vorwürfe. Zwei Wochen später wird wieder an der Stange getanzt als sei nichts gewesen. Müssen wir daraus folgern, dass Berlin inzwischen von Clans und SPD regiert wird? Selbst Frauenbefreier Heiko bleibt stumm, während vor seiner Bürotür der Frauenhandel brummt…

♦ Wir können zu TTIP wenig sagen, weil wir trotz der Leaks nur wenig wissen über das streng geheime Vertragswerk. Die Gegner des Vertrags haben nach den Äußerungen Horst Seehofers allerdings allen Grund zur Sorge: Mit mir nicht! hatte der Ober-Bayer streng hören lassen. Was das heißt, wissen wir ja…

♦ Hell erstrahlen die Lichterketten „gegen Rechts“, die hellste Birne dürfte Jakob Augstein sein, der Erbe von Rudolf, dem Großen. Der war bekanntlich „im Zweifel links“. In diesen Zweifeln hat er manchen Fehler gemacht. Den größten bezahlte er übrigens aus eigener Tasche, als er aus Angst vor der linken Revolution sein halbes Vermögen den Mitarbeitern übertrug, um im Falle der Kapitalisten-Säuberung von den Robespierres als „guter“ Kapitalist verschont zu bleiben.

Der kleine Augstein ist – ohne Zweifel – nur links. Als solcher geht er hart mit Medien und Parteien ins Gericht. Die hätten gegenüber der rechten Wut und der AfD versagt mit ihrer „Strategie der Verharmlosung“. Strategie der Verharmlosung?
Keine Nachrichtensendung ohne Hetzer Heiko und Genossen, keine Zeitung ohne Prügel für Pack, Pegida und AfD. Welche Medien hat Augstein nur konsumiert? Die würden wir auch gerne abonnieren.

♦ „Steuertricks der Banken empören die Politik“ titelt das Handelsblatt. Also, liebe „Politik“: Entweder in euren Ministerien sitzen nur Partei-Idioten, die Steuer-Gesetze formulieren, oder ihr steckt mit den Banken unter einer Decke – für üppige Vortragshonorare, Aufsichtsratsposten, etc. Gibt’s eine dritte Möglichkeit?

Frank-Walter Steinmeier hat die Nigerianer besucht. Kein deutscher Außenminister war je da. Wahrscheinlich hat ihm sein Therapeut empfohlen – um den Depressionen über den Zustand seiner Partei in Berlin zu entkommen – dahin zu gehen, wo es wirkliches Elend zu besichtigen gibt.

Also hat sich Steini auf den Weg gemacht. Bei einer Bootsfahrt auf dem Niger ließ er sich „die Feinheiten des Wassermanagements“ erklären. Vielleicht genoss er sogar die berühmte Pfeffersuppe. Die Reise hat sich jedenfalls gelohnt: Natürlich, Hilfsgelder versickern, neue Versprechungen werden gemacht, aber die Nigerianer sind fröhlich. Fröhlicher als die Sozis in Berlin.

♦ Letzte Woche dürfte manch Politkenner eine Wette verloren haben, wenn er darauf beharrte, dass Donald Trump es nicht weit bringen würde im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Nun hat dieser alle Gegner abgefertigt. Was macht er jetzt? Tritt er gegen sich selber an? Auf jeden Fall ist er nun der Einzige, der ihm noch gefährlich werden kann…

♦ In der Zeit, Deutschlands Zentralorgan für Kunst, Kultur und Komik, verglich sich der unvergleichliche Böhmermann mit dem Chinesen Ai Weiwei. Er hat inzwischen Talkshow-Einladungen in die USA und auch in China kennt man ihn: Als Oh WeiOhWei.

♦ Mit Singen und Tanzen wurde die Rütli-Schule zum Modell für Integration Berliner Art. Begeisterte „Bildungsexperten“ wollen darauf aufbauen und fordern: Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen, Migranten zuliebe. Begründung:
Nur so könne Deutschland „seine Identität, seine produktive Kraft und seine Zukunftsfähigkeit erhalten“. Häh? Ziemlich viele Fachwörter in der Begründung…
Einen anderen Weg schlägt Volker Kauder vor. Der alte CDU-Kämpe will, dass „Lehrer Migranten Disziplin und die Einhaltung von Regeln beibringen“. Wie? Sollen die sich bewaffnen?

♦ Ob mit Singen, Tanzen oder Disziplin – wie erklären wir den Migranten Folgendes: Europa wählt zwar ein Parlament, das hat aber nichts zu sagen. Und es leistet sich eine Kommission, die nicht gewählt wird, aber umso mehr Schaden anrichtet. Beispiel?

Nicht nur, dass die Kommission die Visa-Freiheit für die Türkei herbeiredet, will sie nun auch die Migranten-Verteilung radikal ändern, mit einem „korrigierenden Verteilungsmechanismus“. Soll heißen: Wenn Griechen, Polen oder Ungarn nicht mitspielen wollen beim großen Verschiebebahnhof, sollen sie 250 000 Euro Strafe pro Migrant zahlen. Und wenn die nicht zahlen können, zahlt wieder wer? Richtig!

♦ Noch ein Beispiel? Die EU-Kommission (Chef der unfassbare Juncker!) fordert den Europäischen Bankensicherungsfonds. Inkl. Sparkassen. Das heißt, Lieschen Müller haftet mit ihrem Ersparten für italienische, portugiesische oder griechische Pleite- Banken.

Da wird es den Sparkassen doch langsam mulmig, und sie sagen Nein zu den Plänen. Mit einem total schlauen Argument: Der Kommissionsplan würde der AfD Wähler zutreiben. Was hat das mit der Sparkasse zu tun? Haben da besonders viele politisch Labile ihre Konten?

Immer weniger Touristen wollen wg. Silvester nach Köln? Wieso das denn? Wenn man sich die juristische Aufarbeitung anschaut, dann ist da doch überhaupt nichts passiert.

♦ Ach, der schlaue Thomas Oppermann! Er fordert eine Frauenquote bei den 100.000 Ein-Euro-Jobs für Migranten. Und zwar „entsprechend der Zusammensetzung der Flüchtlinge.“ Wirklich zu blöd, dass er mit solchen Taschenspielertricks immer wieder bei der Provinzpresse zum Zuge kommt.

♦ Der „Heiko der Woche“ muss dieses Mal in Absentia vergeben werden, denn diejenigen, die die persönlichen Daten der Teilnehmer des AfD-Parteitags veröffentlicht haben, haben sich noch nicht öffentlich bekannt. Obwohl neben unserem Denunziantenpreis bestimmt ein paar Silberlinge aus dem Maas-Topf gegen Rechts auf sie warten.

Einen Kollateralschaden meldet übrigens der SWR. Demzufolge erhielt ein Tübinger Politik-Student eine Todesdrohung via e-Mail, da er auf ebenjenem Parteitag war. Da wollte er nur über die AfD recherchieren.

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