Merkels importierte Männer und die schwache Opposition der Union

Die Phantasien der eingewanderten Männer richten sich auch und vor allem auf eine eigene Frau. Tatsache ist: Diese vielen Frauen gibt es in Deutschland nicht. An dieser Erkenntnis scheitert letztlich auch die innerparteiliche Opposition gegen Merkel, die zu kurz greift.

50 Bundestagsabgeordnete von insgesamt 311 Abgeordneten der CDU/CSU lassen Kanzlerin Merkel heute einen Protestbrief zukommen, in dem sie ihren Unmut über die ungesteuerte, sich selbst überlassene Masseneinwanderung nach Deutschland zum Ausdruck bringen und Merkel zu einer Korrektur der Politik der offenen Grenze bewegen wollen.

Merkels Zuchtmeister Peter Altmaier geht jeden Gegner seiner Chefin hart an. Für ihn ist offenbar jeder ein persönlicher Gegner Merkels, der mit dem, was Merkel selber wohl ihre Politik nennen würde, nicht einverstanden ist. Altmaier tönte prompt – die 50 milden Abweichler im Blick – dass die Fraktion voll hinter Merkel stünde und deren Kurs straff mittrüge. Die 50 Meckertanten und -onkel sollten, wie es im Zusammenhang aus der Union heißt, keine parteiinternen „Briefe“ an Merkel schreiben und im Übrigen ihre „Klappe halten“. So geht parteiinterne Demokratie, die Verfassungspflicht ist, bei der Union.

Realistischer dürfte die Einschätzung von Wolfgang Bosbach sein, der im Deutschlandfunk von drei etwa gleichstarken Gruppen in der Union sprach:

1. Den ergebenen Merkel-Bewunderern.
2. Den „Oppositionellen“ und
3. Denjenigen, die in innerer Opposition den „Oppositionellen“ in der Sache zustimmen, aber die Klappe halten und sich an dem Satz hochziehen, dass sie Merkel gegenüber nicht unsolidarisch sein wollten.

Ja, so ist sie, die Merkel-CDU. Lieber Merkel-solidarisch zu Füßen liegen, als dem Land solidarisch die Ehre erweisen. Aber wie heißt der schöne Spruch: Das ist ja nur ein von unseren Kindern und Eltern geliehenes Land.

Unsere Kinder? Unsere Enkel?

Über diesen symptomatischen Unsinn eines so schönen nationalpastoralen Satzes lohnt es sich an anderer Stelle genauer nachzudenken. Jedenfalls, wenn es keine Enkel und keine Kinder mehr gibt, dann werden diese eben, so Merkels Kalkül, notfalls durch männliche erwachsene und jugendliche Einwanderer ersetzt.

Weiß Merkel nicht, wie das mit dem Kinderkriegen ist?

Der wahre Schlachtruf der männlichen Einwanderer, die weit überwiegend keine Frau haben, die sie mitbringen oder die sie dem Krieg oder dem IS entziehen könnten oder wollten, heißt: Ich will leben und dazu gehört eine Frau in Deutschland, ich will ein Auto und ein Haus, und ich will Geld.

Aber eben auch und vor allem eine Frau. Eine Frau.

Das ist der Traum, den Merkel mit ihrer Politik de facto heranzieht, hegt und pflegt. Ein gefährlicher Traum fürwahr.

Fehlen Männer in Deutschland, die Kinder zeugen können? Oder fehlen eher die Frauen, die Kinder bekommen wollen? Jedenfalls: Wenn die einheimischen Frauen in großer Zahl keine Kinder bekommen (wollen) und auch die Bereitschaft junger integrierter Frauen mit Migrationshintergrund, Kinder zu bekommen, tendenziell immer weiter abnimmt, nützen importierte Männer für das Erzeugen der Kinder und Enkelkinder, von der unsere Zukunft geliehen sein soll, nichts.

Fakt ist, dass die jetzt ersehnten und objektiv fehlenden Frauen in den entsprechenden Jahrgängen – zwischen 18 und 40 Jahren – in Europa und in Deutschland bereits statistisch nicht für die eine oder viele Millionen einwandernder Männer zur Verfügung stehen. Es gibt sie nicht, sie sind schlicht nicht vorhanden. Für Schweden hat die Soziologin Hudson errechnet, dass auf 100 Frauen im Alter  von 18 – 35 mittlerweile 105 bis 107 Männer kommen, ein klarer Überschuss. In Deutschland gibt es diese Analysen nicht.

Und die hier real lebenden Frauen ohne und mit Migrationshintergrund sind auch bisher nicht willens oder gar verpflichtet dem regierungsamtlichen Männerimport  zur Verfügung zu stehen. Allein in dieser einfachsten Mathematik, die artifiziell unterschätzte kulturelle Kluft gar nicht eingerechnet, offenbart sich der absolute Fehlschluss der Merkelschen Menschenimportpolitik. Übrigens darf das nicht den arabischen Männer vorgeworfen werden. Deren Wunsch nach einer Partnerin ist zutiefst menschlich. Entscheidend ist das Wie.

Deutschland braucht nicht mehr Männer, sondern Fachkräfte

Die real in diesem Land lebenden deutschen Männer oder bereits integrierten Männer mit Migrationshintergrund können ihren Teil für die demographische Bestandssicherung der Gesellschaft leisten. Abgesehen von ihrem Recht auf Erfüllung mit ihrer Wunschpartnerin.

Merkels Import von regelmäßig weit gering qualifizierten, der Sprache und in beinahe der Hälfte auch der Schrift nicht mächtigen männlichen Zuwanderer geht also ins Leere. Hier warten keinen Millionen gleichaltriger Frauen, die keine gleichaltrigen Männer fänden. Oder die diese Merkelschen Männer überhaupt gerufen hätten.

Selbst wenn es einen Männerunterschuss in Europa oder Deutschland tatsächlich gäbe, den es aber nicht gibt, hätte die Problemlösung gänzlich anders auszusehen – die meisten Frauen legen Wert auf einen gleich qualifizierten Mann und dann übrigens auch auf einen Mann ihrer freien Wahl.

Die seltsamen Vorstellungen von Gabriel und Schwesig, dass die Einwanderer die dringend fehlenden Kinder und Enkelkinder produzierten, die deren Altersversorgung leisten würden, gehen an der Wirklichkeit leider vorbei: Mit einer oder mehreren Millionen mehr Männern kommt, wie gesagt, kein einziges Kind mehr zustande, als ohne importierte Männer zustande kommen, da bereits gleich viele Männer und Frauen, also genügend Männer ganz real im Land leben. Zur Erinnerung: Bislang sind es die Frauen, die die Kinder tatsächlich bekommen.

In Deutschland fehlen qualifizierte Arbeitskräfte, aber auch auf diesem Gebiet in Wahrheit sehr viel weniger als allgemein angenommen und behauptet. Wenn Druck im Kessel ist, weil Angebot oder Nachfrage in ihrem Verhältnis unterschiedlich ausgestaltet sind, reagiert der Markt über und erzeugt so ein schiefes Bild. Wenn alle von den Firmen nachgefragten Fachkräfte – das Jagen nach Fachkräften ist ja auch schon zum Sport in der Wirtschaft geworden, jetzt plötzlich punktgenau vom Himmel fielen – würde es das große Erwachen geben, dass nämlich die wirkliche Nachfrage gar nicht so groß ist wie die aufgeschäumte.

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