Houellebecq – oder die ganz alltägliche Unterwerfung

Wird die Fiktion von der schleichenden Migration einer islamischen Gesellschaftsordnung inzwischen zum Teil von der Wirklichkeit eingeholt, beinahe überholt? Entpuppt sich der Roman gar als Blaupause für künftige deutsche Verhältnisse? Klemens Volkmann geht den Fragen nach.

Es ist an der Zeit, sich Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ vom Januar 2015 in Erinnerung zu rufen. Denn es scheint, als sei die Fiktion von der schleichenden Migration einer islamischen Gesellschaftsordnung inzwischen zum Teil von der Wirklichkeit eingeholt, beinahe überholt worden. Entpuppt sich der Roman gar als Blaupause für künftige deutsche Verhältnisse?

Frankreich 2022

Houellebecq beschreibt die politische Situation im Frankreich von 2022: Um die erstarkte Rechte zu verhindern, verständigen sich die etablierten Machthabenden im Geheimen auf einen sich moderat gebenden islamischen Staatspräsidenten und seine Muslimbruderschaft. Es brechen Unruhen aus mit Toten, die Presse berichtet nicht. Offenbar gibt es eine Nachrichtensperre, um den Rechten keine Wähler zuzutreiben.

Im Roman wird der muslimische Kandidat mit Unterstützung der Sozialisten Staatspräsident, die Unterwerfung westlicher Werte unter islamische Präferenz beginnt nun ganz offensiv: Abschaffung des Laizismus, Scharia, Patriachat, Polygamie. Die intellektuelle Elite knickt ein, lässt sich durch hohe, aus arabischen Fonds gespeiste Gehälter korrumpieren und konvertiert angesichts sexueller Verlockungen der gewünschten Vielehe auch und gerade mit Minderjährigen nach und nach zum Islam.

Die Literaturkritiker vermieden es Anfang vergangenen Jahres, den französischen Starautor in die rechte Ecke zu stellen. Zumal Houellebecqs Roman zeitgleich mit dem blutigen Anschlag auf Charlie Hebdo erschien und plötzlich eine neue, realistische Dimension bekam. Man attestierte Houellebecq belächelnd eine phantasiereiche, wenn auch provokatorische Feder. Fast keine der Kritiken ließ jedoch anklingen, dass seine literarischen Visionen jemals etwas mit der Realität zu tun haben könnten, es sich womöglich um eine Vorlage drohender Echt- Szenarien handeln könne. Schon gar nicht für Deutschland.

Auch heute noch, ein Jahr und viele augenöffnende Erfahrungen später, wird dem Roman jeder Bezug zur Realität , abgesprochen. Karin Beier und Edgar Selge, die „Unterwerfung“ derzeit am Hamburger Schauspielhaus inszenieren, räumen in der WamS Houellebecqs Texten zwar eine Aktualität ein, „die schon schmerzhaft ist“, sehen in der „Unterwerfung“ aber weiterhin nur ein „Gedankenexperiment“. Provokativ gefragt: müsste man sich sonst rechtsradikalen Agitatoren annähern?

In Wirklichkeit ist es aber fast schon beängstigend, welche frappierenden Parallelen sich von der Romanfiktion zur aktuellen deutschen Realität ziehen lassen:

Houellebecq lässt seine Hauptfigur Francois durch Pariser Randbezirke irren. Er sieht Tote, aber in den Medien wird weder über Unruhen noch über die Toten berichtet. Dem deutschen Leser erscheint diese Textpassage wie ein Déjà-vu mit der Kölner Silvesternacht. Dort hatte die Polizei (politisch vorgegeben) ebenfalls eine Art Nachrichtensperre verhängt, die meisten überregionalen Medien waren unter dieser Decke tagelang weggetaucht. Die Bevölkerung tappte im Dunkeln.

Im Roman verbünden sich die etablierten Parteien zu einer politischen Front gegen Rechts. Fast hellseherisch, wie Houellebecq die politische Wirklichkeit und ihre Antriebsmechanismen in Deutschland trifft. Als hätten sich die deutschen Parteien Handlungsanleihen aus der Romanvorlage geholt, bildet auch hier die Angst vor Rechts das Band, das die Berliner GroKo einschließlich Opposition zusammenhält.

Eine schlagkräftige muslimische Partei wie im Roman mit einem charismatischen Vorsitzenden existiert im Deutschland des Jahres 2016 noch nicht, sehr wohl aber diverse Kleinparteien. Im Hinblick auf die Zuwanderung von vielen Millionen muslimischen Flüchtlingen, einschließlich Familiennachzug, dürfte die Bildung muslimischer Großparteien nur noch eine Frage der Zeit sein.

Jüdische Auswanderung

Noch eine Parallele sticht ins Auge: im Roman verlassen viele Juden Frankreich, weil sie gleichermaßen Angst haben vor einer islamischen Staatsführung wie vor den Rechten. Fiktion trifft erneut deutsche Realität: bereits Ende vergangenen Jahres hat der Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, im Kanzleramt vor einer Zunahme „arabischstämmigem Antisemitismus“ gewarnt. Nach einer islamischen Attacke rät die jüdische Gemeinde von Marseille, die jüdische Gebetskappe, die Kippa, nicht mehr öffentlich zu tragen. In Frankreich haben nach den Terrorakten von 2015 bereits viele Juden das Land verlassen. Der Tagespiegel berichtet aktuell, dass auch deutsche Juden der Bundesrepublik den Rücken kehren wollen.

Mehr noch als die spektakulären Parallelen, die der Roman zur deutschen Wirklichkeit aufzeigt, gestaltet sich die stille Unterwerfung zur größeren Gefahr für einer schleichende Aushöhlung christlicher Grundsätze zugunsten islamischer Werte. Deutsche Politiker betonen gebetsmühlenartig, dass sich die Gäste den Gastgebern anpassen müssen, nicht umgekehrt. Die Realität scheint sich jedoch Darwinschen Gesetzen unterzuordnen, wenn Kulturen aufeinanderprallen: robust trifft auf fragil, stark auf kraftlos, hungrig auf satt, fordernd auf nachgebend.

Die ganz alltägliche Unterwerfung

Es ist die ganz alltägliche Unterwerfung, die Sorge machen muss. Sie zeigt sich als offene, versteckte, ins Auge springende, als devote, schleimende, sich anbiedernde, vorauseilende, unbedachtsame, hinsinkende, sich aufgebende, ängstliche, verklausulierte, intellektuell verbrämte, aufoktroyierte, widerstandslose oder totale Unterwerfung, um nur einige Spezies zu nennen. Allen gemeinsam ist die Phobie vor der politisch Rechten. Bewusst oder aus falscher Toleranz akzeptiert man eher islamische Werte und gibt damit widerstandslos Stück für Stück christlicher Kultur preis.

Die folgende Dokumentation stellt eine spontan recherchierte Sammlung von Beispielen schleichender Unterwerfung in Deutschland und anderen EU-Ländern dar. Es sind – zugegeben – Einzelfälle, aber auch viele Mosaiksteine ergeben ein Ganzes.

Noch in frischer Erinnerung ist die Verhüllung nackter antiker Statuen auf dem römischen Kapitol. Tichys Einblick hat hierzu bereits kommentiert. Der italienische Staat wollte dem iranischen Präsidenten, einem freundlichen Herrn in Umhang, mit Turban und Rauschebart (der frappierender weise an Houllebecqs Romanfigur des islamischen Protagonisten erinnern lässt), damit Respekt erweisen. Na und, möchte man meinen, geht davon gleich das Abendland unter? Freilich, in Tichys Einblick war schon zu lesen, dass auch in Deutschland die kulturelle Selbstverleugnung bereits im schönsten Gange ist. In Gera wurden nackte Bronzestatuen vor einem Flüchtlingsheim abgebaut und 2013 in der Berliner Volkshochschule Aktbilder vor einer Vernissage entfernt aus Rücksicht auf Muslime. Immerhin: die Bilder in Berlin wurden einen Tag später wieder aufgehängt.

Die „Schande von Köln“ muss genannt werden. Siebenhundertfache sexuelle und räuberische Übergriffe durch moslemische Zuwanderer auf Frauen. Die Polizeispitze sprach anschließend von einem „weitgehend friedlichen Silvester“ und vertuschte noch Tage später absichtlich die ganze Wahrheit. Man wollte die Bevölkerung nicht beunruhigen, die Flüchtlinge nicht unter Verdacht stellen, den Rechten nicht zuarbeiten. Houellebecq reloaded. Aber wohl nicht einmal er hätte sich ein solches Unterwerfungs-Drama ausdenken können. Nicht zu vergessen weitere hundertfache sexuell motivierte Straftaten an Silvester in anderen deutschen Städten.
Die Kanzlerin hatte noch wenige Stunden vorher in ihrer Neujahrsansprache (erstmals mit arabischen Untertiteln, auch eine Art verbeugende Unterwerfung) die Zuwanderer willkommen geheißen, von denen sich einige nun als Kriminelle bedankten.

Flüchtlingsversteher hatten Tage vorher gemahnt, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten, um traumatisierte Flüchtlinge nicht zu erschrecken. Jetzt sah eine erstaunte Nation, wie von den „Traumatisierten“ Feuerwerksraketen auf den Kölner Dom, Sinnbild aller deutschen Gotteshäuser, und in die Menschenmenge abfeuert wurden. Man stelle sich vor, deutsche Touristen würden Feuerwerk auf die Kaaba in Mekka zünden.

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Louise Dumont
6 Jahre her

Ist die BRD-gmbh an Saudi Arabien verkauft worden?