Das Weib an sich ist ein Erfolgsgarant – basta!

„Mehr Frauen in Führungspositionen“ fordern das Frauen- und Justizministerium in einer gemeinsamen Zeitungsanzeige – groß und grafisch gut gemacht. Die beiden Ministerien sind nicht nur beim Thema „Frauenquote“ von Amtswegen gleichermaßen involviert. Die beiden Minister – Manuela Schwesig und Heiko Maas – sind als Sozialdemokraten auch Geschwister im Quoten-Geiste.

Bundesministerien werben für ihre Politik, getarnt als Information, finanziert vom Steuerzahler – wie immer. Doch diese Schwesig-Maas-Initiative hat eine besondere Note. Sie enthüllt Sensationelles: „Mehr Frauen in Führungspositionen bedeuten mehr wirtschaftlichen Erfolg“, ist da zu lesen. Das dürfte den meisten Menschen bisher nicht bekannt gewesen sein, dass Umsatz, Wachstum und Gewinn vom Geschlecht der Führungskräfte maßgeblich beeinflusst werden. Nun dürfen Regierungsmitglieder durchaus mehr wissen als wir einfachen Bürger. Allein: Hier fehlt jeder Hinweis darauf, ob die behauptete segensreiche Wirkung von Frauen auf den Unternehmenserfolg jemals wissenschaftlich nachgewiesen wurde – mit Zahlen, Daten und Fakten, nicht mit ideologischen Glaubenssätzen.

Wie auch immer: Glauben wir als brave Untertanen einfach, die Dame Schwesig und der Herr Maas wüssten es einfach besser. Dann stellen sich zwei entscheidende Fragen: Warum sind in Staatsunternehmen nicht mehr Frauen am Ruder, wenn das Weib an sich bereits ein Erfolgsgarant ist? Und warum wird das „Unternehmen Bundesrepublik Deutschland“ nicht von mehr Frauen gemanagt, also bewusst auf besseres Regieren verzichtet?

Lassen wir doch einfach Zahlen sprechen. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der Staatsunternehmen liegt unter 10 Prozent, in den Vorständen noch niedriger. Und in der Politik selbst? Im Kabinett beträgt die Frauenquote 38 Prozent, bei Staatssekretären gut 30 Prozent und bei den (wichtigen und mächtigen) Abteilungsleitern in den Ministerien etwa 20 Prozent. Tja, dieselben Politikerinnen und Politiker, die der Wirtschaft so gerne Vorschriften machen, verzichten auf den „Mehrerfolg“, den mehr Frauen doch angeblich bringen. Warum nur, warum?

Wie sagte doch der großartige Kabarettist Curt Goetz? „Die meisten Menschen haben zwei Arten von Moral: eine für sich, die andere für andere.“ Scheint auch für Quoten zu gelten.

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